Autorin: Stefanie Almer

Auch wenn Richard Maier schon seit 1996 leidenschaftlicher Hohenpähler ist, wird ihn vielleicht der eine oder andere noch nicht kennen. Der gelernte Baumeister und Bautechniker verbringt zwar jede freie Minute beim Golfen, aber er pendelt auch fleissig zwischen seinem Wohnsitz in Berg und seinem Firmenstandort in Schondorf hin und her und da liegt es natürlich nahe, dass er sich zusammen mit seiner Frau Margit das wunderschöne Hohenpähl als golferische Heimat ausgesucht hat.

Begonnen hat alles mit einem Schnupper- und Platzreifekurs im Münchner Westen. Danach trainierte er fünf Jahre lang im Golfclub Holledau sein Golfspiel, bevor es dann wieder zurück in die Heimat ins Fünfseenland ging.

Lieber Richard Maier, ich gratuliere herzlich zum Clubmeistersieg 2022. Was bedeutet Ihnen dieser Titel?

Vielen Dank für die Glückwünsche! Dieser Titel bedeutet mir wirklich viel. Ich hatte davor 25 Jahre lang davon geträumt, Clubmeister zu werden und von meinen Mitspielern in den Weiher 18 geworfen zu werden. Wer diesen Brauch noch nicht kennt: Alle frisch ernannten Clubmeister werden traditionell nach der Siegerehrung in den großen Weiher am Grün 18 geworfen und somit „getauft“. Und für mich stellt das eine große Ehre dar!

Was verbindet Sie mit Hohenpähl und was würden Sie als erstes ändern, wenn Ihnen die Anlage gehören würde?

Natürlich verbindet mich das Golfspielen an sich mit Hohenpähl, aber auch die Möglichkeit, sich mit meinen Freunden zu treffen, sich in die Natur zurückziehen und vom Alltag abschalten zu können.

Wenn ich träumen dürfte, unfassbar viel Geld hätte und die (Naturschutz)behörden mal länger im Urlaub wären, dann würde ich 9 weitere sportlich und landschaftlich interessante Bahnen Richtung Hirschbergalm bauen. Die Alm mit ihrer fantastischen Lage und dem Blick auf die Alpenkette würde ich als Hotelresort mit wunderschöner Terrasse mit einbeziehen und über eine Brücke mit dem jetzigen Clubhaus verbinden. Und im Hochschloss entstünde ein romantisches Feinschmeckerlokal mit tollen Events.

Und wenn dann immer noch die Behörden im Urlaub wären, dann würde ich die Bahn 16 sportlicher gestalten und z. B. den Herrenabschlag über den Weg zurücksetzen und den Weiher als Hindernis einbauen. Und weil es bei uns im Vergleich zu anderen Golfanlagen eher wenig Sandbunker gibt, würde ich die Grünbunker mit Sand befüllen, damit man besser lernt, aus dem Bunker zu spielen. Und hier und da wäre auch ein Fairwaybunker wünschenswert, z. B. auf der 16.

Warum ist Ihrer Meinung nach der Golfsport eine Randsportart und mit welchen Argumenten würden Sie Ihre Freunde und Bekannten für unsere Sportart gewinnen?

Die bekannten Vorurteile gegenüber Golfern und dem Golfspiel bestehen halt immer noch. Am besten gewinnt man die eigenen Freunde und Bekannten, denn darüber erleichtert sich der Einstieg besonders. Ich könnte mir auch vorstellen, dass viele Respekt vor der anspruchsvollen Technik haben und sich auch dem Leistungsdruck nicht stellen wollen. Gerade die Turniere ziehen die Wettkampfsuchenden an.

Welcher ist Ihr Lieblingsplatz auf der 18-Loch-Runde in Hohenpähl?

Natürlich das Loch 19. Ich freue mich, gemeinsam mit meinen Freunden nach einer Runde gemeinsam ein Bier zu trinken und über die Runde zu fachsimpeln. Aber an Bahn 5 und 15 genieße ich natürlich auch den Weitblick in die Berge bei jeder Jahreszeit. Der Zugspitzblick ist einfach einmalig.

Herr Maier, wer wird in 2023 Clubmeister der Herren?

Ich natürlich! (lacht)

Ich muss aber unbedingt an meinen Schwachstellen mit den Trainern und alleine auf der Range arbeiten. Jede private Runde nutze ich, um mein Spiel zu verbessern. Außerdem darf man nicht vergessen, auch mental stark zu sein und so viele Fehlschläge wie möglich zu vermeiden. Man muss immer dran bleiben und sich dabei auf gar keinen Fall mit den Flightpartnern vergleichen. Immer nur sein eigenes bestes Golf spielen und sich nicht ablenken lassen. Das müsste das doch klappen, oder?

 Bei Ihrem Ehrgeiz mache ich mir gar keine Sorgen! Möchten sie unseren Mitgliedern noch etwas mitteilen?

Ja gerne. Ich wollte noch erwähnen, dass ich die Clubmeisterschaft im Stechen gegen Christian Hartmann gewonnen habe. Es war ein harter Kampf bis zum Schluss (Anmerkung: Lesen Sie gerne noch einmal den spannenden Bericht über die Clubmeisterschaft unter https://gchp.de/clubmeisterschaften-2022/). Christian hatte damals eine Operation nach einem Schulterbruch hinter sich. Da können Sie sich vorstellen, dass dies nicht optimal war. Und ich hatte Miniskusprobleme, deren Operation ich extra auf nach die Clubmeisterschaft verschoben hatte. Also haben sich da zwei Invaliden, die vermutlich auch noch zu den ältesten des Teilnehmerfeldes zählten, duelliert und wir haben gezeigt, dass nicht immer derjenige mit dem besten Handicap gewinnt, sondern dass alles möglich ist.

Vielen Dank für das nette Gespräch, Herr Maier, und die Aufmunterung an alle Mitglieder, sich an der Clubmeisterschaft zu beteiligen. Die diesjährige CM ist vom 28. bis 30. Juli geplant und wir freuen uns wieder auf drei große Highlighttage in Hohenpähl!