Autorin: Stefanie Almer
Wer Birgit Bothmer kennt, weiß, dass sie immer in Bewegung ist. Soeben ist die amtierende Clubmeisterin Seniorinnen neben meinem Büro in der Damenumkleide verschwunden und taucht kurze Zeit später top gestyled im neuen Outfit der Hohenpähler Mannschaften wieder auf. Dies nehme ich direkt zum Anlass, um diesen Moment auf einem Foto festzuhalten und mich mit ihr über ihre Vorbereitungen zur Clubmeisterschaft 2023 zu unterhalten. Die Zeit der 68-jährigen Aidenriederin ist rar: Wenn sie nicht in Hohenpähl ist, dann werkelt sie im Garten, ist in anderen Sportarten sehr aktiv und verreist viel. Bis vor ein paar Jahren unterstützte sie ihren Mann Michael Bothmer in der eigenen Firma für Innenausbau und genießt inzwischen den wohlverdienten Ruhestand.
Zum Golfen in Hohenpähl ist sie über Freunde gekommen, nachdem sie das Tennisspielen in Dießen aufgegeben hatte. Ganz klassisch mit einem Schnupperkurs, dann Platzreife, dann Mitglieschaft. Und dies seit 1999.
Liebe Frau Bothmer, was verbindet Sie mit Hohenpähl und was würden Sie als erstes ändern, wenn Ihnen die Anlage gehören würde?
Schon zu Beginn unserer Mitgliedschaft waren mein Mann und ich dreimal pro Woche auf dem Platz und haben alle Turniere mitgespielt, ob groß oder klein. Wir haben dabei Freundschaften gebildet, die bis heute halten. Auch mit denjenigen, die weggezogen sind. Wir fühlen uns sehr wohl. Nicht nur wegen der Lage, der Nähe zum Heimatort, dem wunderbaren Blick in die Berge und die Ruhe, die man hier auf dem Platz findet. Ich schätze besonders die großzügige Parkanlage mit dem alten Baumbestand, in die unser Golfplatz eingebettet ist. Auch gefällt mir, dass unsere Fairways nicht so oft parallel verlaufen und sich nicht permanent begegnen.
Wenn mir die Anlage gehören würde, möchte ich gar nicht viel ändern. Aber ich wünsche mir oberhalb des Restaurants an der Strasse eine Sonnenterrasse mit dem Blick auf das Tal Richtung Pähl. Hier sind die Sonnenuntergänge ein Traum, einfach wunderschön.
Warum ist Ihrer Meinung nach der Golfsport eine Randsportart und mit welchen Argumenten würden Sie Ihre Freunde und Bekannten für unsere Sportart gewinnen?
Ich selbst empfinde es nicht so, dass Golf eine Randsportart ist, da der Golfsport im Vergleich zu den Anfangsjahren ja schon viel offener geworden ist. Es gibt viel mehr Werbung, mehr Fernsehübertragungen, mehr Golf-Reiseangebote, mehr Jugendarbeit und so weiter. Auch preislich hat sich das Golfen verändert. Vergleichen Sie doch einmal die Kosten für das Skifahren, das Reiten oder gar das Segeln. Ausserdem ist die Golfsaison viel länger als beim Skifahren und beim Segeln und man kann weltweit auf den schönsten Plätzen spielen.
Das Golfen erfordert eine lange Aktivität an der frischen Luft, man ist körperlich wie mental gefordert, man kann es überall auf der Welt spielen und man braucht gar keinen Partner und schon gar keinen gleichstarken Flightpartner. Andere Sportarten, wie zum Beispiel Tennis, funktionieren gar nicht alleine oder mit ungleich starken Spielpartnern. Somit ist Golf zwar keine Teamsportart, aber man ist dennoch in Gesellschaft. Nicht zu unterschätzen ist der Anspruch an die Muskulatur: Im Frühjahr spüre ich nach der ersten und zweiten Runde Muskeln, die ich über den Winter völlig vergessen hatte.
Welcher ist Ihr Lieblingsplatz auf der 18-Loch-Runde in Hohenpähl?
Da gibt es natürlich viele. Aber nicht zu toppen ist das 10-er Grün: Da genieße ich den Blick in die Berge, beobachte die Schneegrenze und freu mich – insbesondere im Frühling – an dem frischen Grün auf dem Platz vor mir.
Wie bereiten Sie sich auf die Clubmeisterschaft 2023 vor und werden Sie Ihren Titel verteidigen?
Dafür habe ich kein Patentrezept, denn es lässt sich immer alles verbessern. Ich werde versuchen, mein kurzes Spiel in den Griff zu bekommen, weil da noch so mancher Ball hinsaust, wo er nicht hingehört. Ansonsten sehe ich das recht entspannt, freue mich auf eine gute Tagesform und natürlich auch über den Sieg einer anderen Hohenpählerin. Grundsätztlich verteidige ich natürlich meinen Titel. Unser Pro Christian Görlitz hilft mir, die alten Fehler, die sich im Laufe der Jahre immer wieder einschleichen, auszumerzen. Es freut mich, dass er so viel Geduld aufbringt und mich mit neuen Ideen motiviert. Ich übe gern alleine auf unserer Range, die mir aufgrund der Großzügigkeit immer ein Plätzchen bietet, wo ich für mich üben kann.
Drei bis vier Wochen vor der Clubmeisterschaft lege ich mein Augenmerk nicht nur auf meine Verbesserungspotentiale, sondern fokussiere mich auch auf das Stärken meiner Stärken. Das Feld ist eng gesteckt und mindestens alle Mannschaftsspielerinnen sowie alle sportlich motivierten Spielerinnen sind in der Lage, Clubmeisterin zu werden.
Ich bedanke mich für das schöne Gespräch, Frau Bothmer und drücke die Daumen für den fünften Clubmeistertitel! Die diesjährige CM ist vom 28. bis 30. Juli geplant und wir freuen uns wieder auf drei große Highlighttage in Hohenpähl!
Sehr gern. Ich danke Ihnen, Frau Almer.